Mit dem Newsletter zur Schulautonomie informieren wir Sie regelmäßig über alle Neuerungen auf dem Blog sowie über spannende Themen rund um Schulautonomie und Bildungsreform.
Schule der Zukunft im Interesse autonomer BürgerInnen
Es ist für mich erstaunlich, wie viele Direktorinnen und Direktoren meiner Meinung nach noch nicht ganz erkannt haben, was alles im neuen Bildungsreformpaket steckt. Nach einigen Anrufen und Gesprächen wurde mir immer mehr bewusst, dass die meisten meinen, es ginge hier ausschließlich um eine Veränderung in den Bereichen Organisation und Verwaltung. Und diesbezüglich zeigt sich, dass viele dieser Befragten durch die neuen Veränderungen eher verunsichert sind.
Doch da und dort stieß ich bei meinen Telefonaten auch auf DirektorInnen, die z.B. meinten: „Wie können wir in der Schule einen Beitrag dazu leisten, dass junge Menschen immer mehr zu autonomen Bürgerinnen und Bürgern werden können, wenn hier in der Schule alles nur durch Zuruf von außen und auf österreichweit gleichlautenden Vorschriften und Rahmen basiert.“
Mut zur Veränderung
Die Kollegin weiter: „Ich bin froh darüber, dass ich jetzt endlich vieles von dem, was ich bisher nur über langwierige Bewilligungswege umsetzen konnte, mit meinen Lehrerinnen gestalten kann. Ich denke hier bspw. an eine individuelle Zeiteinteilung der Unterrichtseinheiten. Ich bin überzeugt davon, dass vor allem meine LehrerInnen ihre Freiheiten gerne nützen werden. Sie können ab jetzt vieles probieren und erproben, das durch die engen gesetzlichen Rahmenbedingungen der Vergangenheit gar nicht möglich gewesen wäre. Und gerade dieser Mut, etwas anders und neu machen zu wollen, wird uns in unserer Schule am Standort weiterbringen. Denn wie kann eine Schule, die selbst nicht autonom ist, dazu verhelfen, dass junge Menschen zu autonomen Menschen werden können? Ich als Direktorin habe aber zurzeit den Eindruck, dass das einige meiner Kolleginnen noch nicht das gesamte Bild sehen.“
Selbige Direktorin setzte in unserem Gespräch noch nach: „Eigentlich ist dieses Paket schon längst überfällig gewesen. Im Grunde ist es bereits 5 nach 12.“
Zeit für Innovation
Ein anderer Lehrer, mit dem ich ins Gespräch kam, meinte mir gegenüber: „Ich möchte Schülerinnen und Schüler, die selbstständig denken und ihr Leben autonom in die Hand nehmen wollen. Wie soll das aber gehen, wenn die Schule nur ein Ort ist, an dem alles nur nach Vorschrift und als ein uniformes System geführt und gelenkt wird. Damit ist es nun – zumindest so wie ich das neue Bildungsreformgesetz lese – vorbei. Endlich! Denn meine KollegInnen und ich haben schon lange über ganz neue Modelle des Unterrichtens und einer neuen Kultur des Umganges innerhalb des Schulalltages gesprochen. Bei uns liegen schon einige innovative Konzepte und Ideen in den Schubladen, die wir längst umsetzen möchten.“
Dem ist nichts hinzuzufügen.