Mit dem Newsletter zur Schulautonomie informieren wir Sie regelmäßig über alle Neuerungen auf dem Blog sowie über spannende Themen rund um Schulautonomie und Bildungsreform.
Flexible Gruppengröße und der Führungsstil
Wer in seinem Unternehmen bzw. Betrieb ein flexibel denkendes und agierendes Team haben möchte, wird wohl auch selbst einen flexibleren Stil des gemeinsamen Arbeitens (vor-)leben müssen. In meiner jahrelangen Erfahrung als Berater und Coach stellte ich immer wieder fest, dass ein neues Konzept zuerst von den Führungs- bzw. Leitungskräften (vor-)gelebt werden muss, bevor es die Mitarbeiter*innen mittragen.
Hier geht es daher nicht um die Verschriftlichung neuer Leitbilder und um eine Neugestaltung der Homepage, sondern in erster Linie um das Überdenken der eigenen Rolle in einem Lehrer*innenteam. Und da kommt es auf jede*n an und nicht nur auf eine innovative Leitungsfigur, die vorgibt und abverlangt, weil es so oder anders vorgeschrieben bzw. erlassen wurde.
Führen heißt das kreative und innovative Potenzial des Teams aktivieren
Es gilt auf das Zulassen-Können anderer und vor allem flexiblerer Denkmuster zu bauen. Das heißt aber auch, nicht jegliches Bewährte, gut Durchdachte und Weiterentwickelte einfach über Bord zu werfen, sondern Vorstellungen abzuwägen und hinsichtlich eines ganz konkreten Unterrichtsgeschehens einer Schule einbringen zu lassen. So eine Führungskraft unterstützt das gesamte Lehrer*innenteam in ihrem Gestaltungswillen tatkräftig und meint eben nicht als Leitungsperson alles vorgeben zu müssen. Kurzum: Es geht darum das kreative und innovative Potential seines Teams zu aktivieren und für vielfältige Umsetzungsaktivitäten Rahmenbedingungen für eine motivierende Arbeitsatmosphäre zu schaffen.
So sollte einmal ganz grundsätzlich der eigene Führungsstil als Direktor*in bzw. Leiter*in reflektiert werden, um manches überhaupt erst flexibler andenken zu können. So kann das Risiko erst von allen in einem Lehrer*innenteam gewagt werden, eigene pädagogische Vorstellungen in Frage zu stellen, sich von Gewohntem zu verabschieden und sich für Neues zu öffnen.
Fragen Sie sich einmal…
Wie könnte mein ganz konkreter Unterricht aussehen, wenn ich hinsichtlich Größe, Aufteilung bzw. Zusammenstellung der Schüler*innengruppen flexibler, selbstverantwortlicher, selbstständiger und selbsttätig bin? Wie müssten wir uns als pädagogisches Team in ganz neuer und anderer Weise als bisher in so eine Neugestaltung einbringen und in unseren unterschiedlichen Rollen verstehen lernen? Wie sehr würde sich das gesamte Umfeld unseres Schulstandortes verändern?