Mit dem Newsletter zur Schulautonomie informieren wir Sie regelmäßig über alle Neuerungen auf dem Blog sowie über spannende Themen rund um Schulautonomie und Bildungsreform.
The early bird catches the worm?
Gilt dieses Sprichwort auch für die „Arbeit“ der Schülerinnen und Schüler, also für das Lernen?
Die Situation in Europa
Cochrane Deutschland verschafft uns unter dem Titel „Macht späterer Unterrichtsbeginn Jugendliche klüger?“ einen Überblick über die Situation in Europa[1]: In Polen und in der Schweiz müssen Schülerinnen und Schüler in der Regel sehr früh aufstehen. Unterrichtsbeginn um 7:30 Uhr ist in diesen Ländern durchaus üblich. Der Start am Morgen gemeinsam mit der Familie, einem gemeinsamen Frühstück, und mehr Zeit für außerschulische Aktivitäten am Nachmittag werden ins Treffen geführt. Gänzlich anders die Situation in Finnland. Finnland führt mit einem Unterrichtsbeginn um 9:00 Uhr wieder einmal ein Ranking an. In Finnland verbringen die Schülerinnen und Schüler auch weniger Zeit in der Schule: im Bereich der höheren Schulbildung sind es in Finnland gerade mal 844 Jahresschulstunden, in Österreich 900, in Deutschland 914 und in der Schweiz immerhin 958 Stunden, die gleichmäßig auf die Schulwochen verteilt werden müssen. Siehe dazu die Eurydice-Studie „Recommended Annual Instruction Time in Full-time Compulsory Education“.
Die biochemischen Grundlagen
Der Blick des Mediziners auf die biochemischen Grundlagen des Schlafbedürfnisses von Kindern und Jugendlichen im Rahmen der Cochrane-Studie lässt folgenden Schluss zu:
11 Studien im Vergleich
Cochrane zielt darauf ab, zuverlässige evidenzbasierte Informationen in Form von systematischen Reviews im Gesundheitswesen zu erstellen. Entfliehen wir unserem „Bauchgefühl“ rund um die Bewertung und Verbesserungsbemühungen unseres Unterrichtssystems und lassen uns unvoreingenommen auf die Ergebnisse der Cochrane Reviews ein:
Was heißt das für meine Schule?
Wie so oft lassen sich keine allgemeinen Schlüsse ziehen. Zu unterschiedlich sind unsere Schülerinnen und Schüler. Zu unterschiedlich sind die standortbezogenen Parameter, wie etwa Fahrschülerinnen und -schüler, damit verbunden die Fahrpläne und Auslastungen der öffentlichen Verkehrsmittel, Verkehrsstausituation oder Öffnungszeiten der Kinderbetreuungseinrichtungen. Der bestmögliche Weg kann nur gefunden werden, indem man sich im Spannungsfeld kleinstmögliche Schnittmengen zur größtmöglichen Vereinigungsmenge aller Parameter an einen gut machbaren Weg herantastet und gemeinsam mit Lehrpersonen, Schülerinnen und Schülern sowie Eltern neue standortbezogene Wege erkundet.
Die Schulautonomie ermöglicht, die Schulgemeinschaft entscheidet! Letztendlich für das Wohl unserer Schülerinnen und Schüler und unser gemeinsames Wohl – die Bildung der Jugend von heute bestimmt die Parameter der Zukunft!
Cochrane Österreich ist an der Donau-Universität Krems, Fakultät für Gesundheit und Medizin, angesiedelt. Das Leitmotto: Zuverlässige Evidenz. Informierte Entscheidungen. Bessere Gesundheit. Die gesamte Cochrane Review im Original finden Sie unter http://www.cochrane.org/de/CD009467/spaterer-unterrichtsbeginn-zur-unterstutzung-von-bildung-gesundheit-und-wohlbefinden-von-schulern; 30.01.2018; 8:19 Uhr)
[1] http://www.wissenwaswirkt.org/macht-spaeterer-unterrichtsbeginn-jugendliche-klueger; 01.03.2018; 10:00 Uhr