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Blog zur Schulautonomie

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Mit dem Newsletter zur Schulautonomie informieren wir Sie regelmäßig über alle Neuerungen auf dem Blog sowie über spannende Themen rund um Schulautonomie und Bildungsreform.

The early bird catches the worm?

1. März 2018 von Günther Vormayr

Gilt dieses Sprichwort auch für die „Arbeit“ der Schülerinnen und Schüler, also für das Lernen?

Dunkelhaariges Mädchen liegt nach dem Aufwachen lächelnd im Bett und streckt die Arme fröhlich über den Kopf.

Die Situation in Europa

Cochrane Deutschland verschafft uns unter dem Titel „Macht späterer Unterrichtsbeginn Jugendliche klüger?“ einen Überblick über die Situation in Europa[1]: In Polen und in der Schweiz müssen Schülerinnen und Schüler in der Regel sehr früh aufstehen. Unterrichtsbeginn um 7:30 Uhr ist in diesen Ländern durchaus üblich. Der Start am Morgen gemeinsam mit der Familie, einem gemeinsamen Frühstück, und mehr Zeit für außerschulische Aktivitäten am Nachmittag werden ins Treffen geführt. Gänzlich anders die Situation in Finnland. Finnland führt mit einem Unterrichtsbeginn um 9:00 Uhr wieder einmal ein Ranking an. In Finnland verbringen die Schülerinnen und Schüler auch weniger Zeit in der Schule: im Bereich der höheren Schulbildung sind es in Finnland gerade mal 844 Jahresschulstunden, in Österreich 900, in Deutschland 914 und in der Schweiz immerhin 958 Stunden, die gleichmäßig auf die Schulwochen verteilt werden müssen. Siehe dazu die Eurydice-Studie „Recommended Annual Instruction Time in Full-time Compulsory Education“.

Die biochemischen Grundlagen

Der Blick des Mediziners auf die biochemischen Grundlagen des Schlafbedürfnisses von Kindern und Jugendlichen im Rahmen der Cochrane-Studie lässt folgenden Schluss zu:

„In der Pubertät verschiebt sich der natürliche Biorhythmus nach hinten, das heißt, Jugendliche schlafen abends später ein und wachen – wenn man sie lässt – entsprechend später am Morgen auf. Dies wird durch das Hormon Melatonin beeinflusst, welches bei Pubertierenden später am Abend als bei Kleinkindern oder Erwachsenen ausgeschüttet wird. Dennoch brauchen sie rund 9 Stunden Schlaf für eine optimale Leistung und eine gesunde Hirnentwicklung. Bereits 30 bis 60 Minuten mehr Schlaf könnte bei den Jugendlichen zu verbesserten schulischen Leistungen und einer höheren Motivation beitragen. Dagegen kann Schlafmangel unter anderem das Erinnerungsvermögen, die Rechengeschwindigkeit, die verbale Ausdrucksstärke, das abstrakte Denken und andere kognitive Fähigkeiten beeinträchtigen. All diese Fähigkeiten sind für gute schulische Leistungen von Bedeutung.“

11 Studien im Vergleich

Cochrane zielt darauf ab, zuverlässige evidenzbasierte Informationen in Form von systematischen Reviews im Gesundheitswesen zu erstellen. Entfliehen wir unserem „Bauchgefühl“ rund um die Bewertung und Verbesserungsbemühungen unseres Unterrichtssystems und lassen uns unvoreingenommen auf die Ergebnisse der Cochrane Reviews ein:

„Ein neuer Cochrane Review ging der Frage nach, wie sich ein späterer Unterrichtsbeginn auf die Schulleistungen, die Quantität und Qualität des Schlafs, das Wohlbefinden, die Anwesenheit und die Aufmerksamkeit der Jugendlichen im Unterricht auswirkt. Hierzu wurden 11 Studien mit insgesamt 297.994 Teilnehmenden im Alter von 13 bis 19 Jahren untersucht. Die Studien verglichen einen frühen mit einem um 15 bis 60 Minuten späteren Unterrichtsbeginn. Der spätere Unterrichtsbeginn wurde zwischen 2 Wochen bis zu einem Jahr erprobt. Auch wenn die Qualität der Evidenz der eingeschlossenen Studien sehr niedrig ist, weisen die Ergebnisse des Reviews darauf hin, dass ein späterer Unterrichtsbeginn sich möglicherweise positiv auf die schulischen Leistungen und die soziale Integration auswirkt und die Jugendlichen insgesamt länger schlafen. Jugendliche, die später in die Schule mussten, wiesen zudem einen geringeren Körperfettanteil, einen geringeren Body-Mass-Index und einen geringeren Taillenumfang als ihre Mitschüler und -schülerinnen auf. Ein späterer Unterrichtsbeginn kann sich auch positiv auf die psychische Gesundheit der Jugendlichen auswirken. Die Ergebnisse bezüglich der Unterrichts-Fehlzeiten bzw. der Aufmerksamkeit der Jugendlichen waren jedoch zu unterschiedlich, als dass sie Rückschlüsse für oder gegen einen späteren Unterrichtsbeginn zuließen. Ein späterer Unterrichtsbeginn könnte auch negative Folgen nach sich ziehen, wie beispielsweise weniger Interaktionsmöglichkeiten am Morgen zwischen Eltern und Kindern. Aufgrund der Mängel in den einzelnen Studien müssen die Ergebnisse des Cochrane Reviews jedoch mit Vorsicht interpretiert werden.“

Was heißt das für meine Schule?

Wie so oft lassen sich keine allgemeinen Schlüsse ziehen. Zu unterschiedlich sind unsere Schülerinnen und Schüler. Zu unterschiedlich sind die standortbezogenen Parameter, wie etwa Fahrschülerinnen und -schüler, damit verbunden die Fahrpläne und Auslastungen der öffentlichen Verkehrsmittel, Verkehrsstausituation oder Öffnungszeiten der Kinderbetreuungseinrichtungen. Der bestmögliche Weg kann nur gefunden werden, indem man sich im Spannungsfeld kleinstmögliche Schnittmengen zur größtmöglichen Vereinigungsmenge aller Parameter an einen gut machbaren Weg herantastet und gemeinsam mit Lehrpersonen, Schülerinnen und Schülern sowie Eltern neue standortbezogene Wege erkundet.

Die Schulautonomie ermöglicht, die Schulgemeinschaft entscheidet! Letztendlich für das Wohl unserer Schülerinnen und Schüler und unser gemeinsames Wohl – die Bildung der Jugend von heute bestimmt die Parameter der Zukunft!

 

Cochrane Österreich ist an der Donau-Universität Krems, Fakultät für Gesundheit und Medizin, angesiedelt. Das Leitmotto: Zuverlässige Evidenz. Informierte Entscheidungen. Bessere Gesundheit. Die gesamte Cochrane Review im Original finden Sie unter http://www.cochrane.org/de/CD009467/spaterer-unterrichtsbeginn-zur-unterstutzung-von-bildung-gesundheit-und-wohlbefinden-von-schulern; 30.01.2018; 8:19 Uhr)

[1] http://www.wissenwaswirkt.org/macht-spaeterer-unterrichtsbeginn-jugendliche-klueger; 01.03.2018; 10:00 Uhr

 

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Rubrik: Öffnungszeiten, Kommentar, Unterrichtsorganisation

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