Mit dem Newsletter zur Schulautonomie informieren wir Sie regelmäßig über alle Neuerungen auf dem Blog sowie über spannende Themen rund um Schulautonomie und Bildungsreform.
Klare Zielbilder sind die Grundlage für autonome Veränderungen
Unterschiedliche standortspezifische Voraussetzungen verlangen nicht nur an den jeweiligen Schulen nach autonomen Veränderungen, auch die einzelnen Bildungsdirektionen und Bildungsregionen werden in Zukunft gefordert sein, ideale standortbezogene Rahmenbedingungen für ihre Schulen zu schaffen. Deshalb stellen auch seitens der Bildungsregionen gut durchdachte regionale Pläne unabdingbare Gelingensbedingungen dar.
Ein Anlassbeispiel soll in Folge autonome Veränderungen in einer Bildungsregion verdeutlichen und die praktische Umsetzung nachvollziehbar machen:
Autonome Zielsetzungen an der Außenstelle Oberwart zur Aufwertung der Neuen Mittelschule – künftig Mittelschule ab dem Schuljahr 2018/19
Im Sinne der Weiterentwicklung der NMS und der Erhöhung ihrer Akzeptanz, wurde unter Nutzung der Schulautonomie mit drei Neuen Mittelschulen an der Außenstelle Oberwart ein Pilotprojekt gestartet. Im Fokus dieses Projektes steht die Berufsorientierung, die den Schüler/innen ermöglichen soll, über ihre Begabungen den richtigen Weg in der Auswahl der individuell passenden Berufssegmente zu finden. Zudem soll über die intensive Zusammenarbeit mit den weiterführenden Schulen und der Wirtschaft der Region die Durchlässigkeit im regionalen und überregionalen Bildungssystem verbessert werden.
Die Neuen Mittelschulen aus Markt Allhau, Oberwart und Pinkafeld implementieren mit den weiterführenden Schulen der Region das Autonomienetzwerk „Bildungsunternehmen“, über das nicht nur Bildungs- und Berufsorientierung ermöglicht wird, sondern Schüler/innen auch auf die zukünftigen Bildungs- und Berufswege vorbereitet werden.
Hierbei werden besonders folgende Schwerpunkte verfolgt:
- Lebens-, Bildungs- und Berufsorientierung unter aktiver Vernetzung der NMS mit weiterführenden Schulen und regionalen Unternehmen.
- Die zukünftige Mittelschule wird als eine Art Unterstufe mit dem Fokus auf die berufsbildenden mittleren und höheren Schulen inkl. Polytechnische Schulen und Berufsschulen gesehen.
- Die Lehre soll den gleichen Stellenwert bekommen wie der Besuch einer weiterführenden höheren Schule.
- Die Vermittlung von Digital Skills wird genauso wichtig wie die von sozialen Kompetenzen.
- Die Schüler/innen sollen auch die Chancen der Globalisierung erkennen und nutzen können.
- Ökologisierung bekommt im regionalen Kontext einen besonderen Stellenwert.
- Die Entscheidung für den weiteren Bildungsweg basiert dann aufgrund von Erfahrungen und nicht wie jetzt aufgrund von Vermutungen.
Durch diese neue Form der Zusammenarbeit von Schule und Wirtschaft, sollen sich Unternehmen neben ihren Führungspersonen auch ihre zukünftigen Lehrlinge „heranbilden“ können und über die Kommunikation mit den Bildungsanstalten auch ihre Ausbildungen hinsichtlich der Humanressource verbessern und optimieren. Grundlage zum pädagogischen Konzept werden die Inhalte der „Entrepreneurship Education“ sein.
Mag. Nikolaus Schermann, Direktor der EMS Oberwart, erzählt im Interview von der Einbindung der EMS in das Autonomienetzwerk „Bildungsunternehmen“: