Mit dem Newsletter zur Schulautonomie informieren wir Sie regelmäßig über alle Neuerungen auf dem Blog sowie über spannende Themen rund um Schulautonomie und Bildungsreform.
Dürfen wir vorstellen? Der Bildungsdirektor für Kärnten: Mag. Dr. Robert Klinglmair
Der Blog zur Schulautonomie hat in den letzten Monaten sehr ausführlich über Projekte, Best-Practice Beispiele und Gesetzestexte rund um die Schulautonomie berichtet. Das Bildungsreformgesetz hat jedoch auch auf Verwaltungsebene eine wesentliche Änderung mit sich gebracht: Die Neuordnung der Schulverwaltungsbehörden auf Länderebene durch die Einrichtung der so genannten Bildungsdirektionen. Die Bildungsdirektionen als neue Bund-Länder-Behörden wurden mit 1.1.2019 eingerichtet und ersetzen seit diesem Zeitpunkt die Landesschulräte beziehungsweise den Stadtschulrat für Wien sowie die „Schulabteilungen“ in den Landesregierungen.
In unserer Reihe „Dürfen wir vorstellen?“, möchten wir Ihnen nun unsere neuen Bildungsdirektorinnen und -direktoren näher vorstellen. In dieser Woche geht es weiter mit Herrn Mag. Dr. Robert Klinglmair als Bildungsdirektor für Kärnten.
Sie sind Bildungsdirektor welcher Bildungsdirektion?
Kärnten
Seit Wann Sind Sie im Amt?
1. August 2018
Ihr vollständiger Name inkl. Titel und akad. Grade?
Mag. Dr. Robert Klinglmair
Wann ist Ihr Geburtstag?
Juli
Wie ist Ihr Familienstand?
Ledig
Ihr beruflicher Werdegang?
Von 1999 bis 2004 Diplomstudium der Volkswirtschaftslehre an der Johannes-Kepler-Universität (JKU) Linz, von 2009 bis 2012 Dissertationsstudium der Volkswirtschaftslehre an der Alpen-Adria-Universität (AAU) Klagenfurt. Von Ende 2004 bis August 2006 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Volkswirtschaftslehre der JKU Linz, zwischen August 2006 und September 2012 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Höhere Studien (IHS) Kärnten. Von Oktober 2012 bis September 2014 Senior Lecturer am Institut für Volkswirtschaftslehre der AAU Klagenfurt sowie von November 2012 bis Dezember 2016 freier wissenschaftlicher Mitarbeiter am Kärntner Institut für höhere Studien (KIHS; vormals IHS Kärnten). Von Oktober 2014 bis Dezember 2014 wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Volkswirtschaftlichen Gesellschaft Kärnten (VGK), von Jänner 2015 bis Juli 2018 Postdoc-Assistent am Institut für Volkswirtschaftslehre der AAU Klagenfurt. Die Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen der empirischen Arbeitsmarkt- und Bildungsökonomik sowie Regionalökonomik. Daneben Lehrbeauftragter für die Donau-Universität Krems bzw. School of Management, Organizational Development and Technology (M/O/T) an der AAU Klagenfurt. Seit August 2018 Bildungsdirektor der Bildungsdirektion für Kärnten.
Welche ehrenamtlichen bzw. nebenberuflichen Tätigkeiten haben Sie?
Lionsclub ARTecon Klagenfurt; Bergwanderführer sowie Lehrbeauftragter (Sportökonomik, Qualitative und quantitative Forschungsmethoden) an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt.
Was sind Ihre Hobbies und Leidenschaften?
Bergsteigen, Laufen und Italien, wenngleich dazu der Tag aktuell mehr als 24 Stunden haben müsste.
Ihr Persönliches Lebensmotto?
If you are going to try, go all the way. Otherwise don’t even start…
Wer ist Ihnen ein persönliches Vorbild?
Albert Einstein, der – passend zum aktuellen Bildungsreformprozess – formulierte: „Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“
Was sind Ihre Ziele als Bildungsdirektor?
Meine persönlichen Wünsche im Zuge der Tätigkeit als Bildungsdirektor würde ich am besten so zusammenfassen wollen: Mir ist es wichtig, dass alle Personen, denen Bildung am Herzen liegt, den bereits begonnenen Change Prozess als Chance sehen und wir gemeinsam – sachlich und über Parteigrenzen und Ideologien hinweg – an einem Strang ziehen, um das Kärntner Bildungssystem fit für die Herausforderungen der Zukunft zu machen und die daraus resultierenden Verbesserungen in den Klassenzimmern bei unseren Schülerinnen und Schülern ankommen. Neben den aktuellen Herausforderungen im Zuge der finalen Einrichtung der Bildungsdirektionen im pädagogischen Bereich sowie der konsequenten Umsetzung der Bildungsreform wie etwa dem Implementieren des Schulautonomiepakets oder dem Aufbau einer evidenzbasierten Schulentwicklung sollen bildungspolitische Schwerpunkte auf zwei Ebenen gesetzt werden. Im Bereich der Allgemeinen Pflichtschulen ist – neben einem qualitativen und quantitativen Ausbau von ganztägigen Schulformen und Bildungszentren – der Hauptfokus darauf gerichtet, Grundkompetenzen weiter zu verbessern wie auch die Chancengerechtigkeit zu erhöhen. Im höheren Schulbereich sollen regionsspezifische Angebote und Spezialisierungen auf eine kompetenzorientierte und zeitgemäße Ausbildung unter besonderer Berücksichtigung der modernen Anforderungen von Arbeitsmarkt und Gesellschaft abzielen. Eine Querschnittsmaterie über alle Schulstufen stellt – zusätzlich zur Initiierung und Weiterführung von Projekten zur Internationalisierung und Mehrsprachigkeit – der Erwerb digitaler Fähigkeiten dar, die bereits frühzeitig neben Lesen, Schreiben und Rechnen als vierte Grundkompetenz implementiert werden sollen, ohne dabei unsere Schülerinnen und Schüler zu überfordern. Diesen Prozess verstehe ich jedoch als langfristig und möchte versuchen, nachhaltig meinen Beitrag und Blick von außen in diesem Prozess zu leisten, auch wenn die Früchte dieser Anstrengungen erst nach meiner Amtszeit geerntet werden können.
Was bedeutet Schulautonomie für Sie?
Schulautonomie impliziert für unsere Schulen – durch pädagogische, organisatorische aber auch personelle Freiräume – wesentlich mehr Gestaltungsspielraum, als Antwort auf die regionalen und demographischen Anforderungen der Schulstandorte sowie die individuellen Bedürfnisse von Schulgemeinschaften. Diese Gestaltungsmöglichkeiten gilt es nachhaltig zu nutzen, bedeuten gleichzeitig aber auch deutlich mehr Verantwortung, die es im Bewusstsein aller Beteiligten zu verankern und auch anzunehmen gilt.
Wie soll Ihre Bildungsdirektion in 10-15 Jahren aussehen?
Effizienter, transparenter und gerüstet, den Herausforderungen der Zukunft im Sinne unseres Bildungsauftrages entgegnen zu können.