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Nachbericht: Runde Tische mit den Bildungsdirektionen
Rund ein Jahr nach Einrichtung der Bildungsdirektionen besucht eine Delegation aus dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) die Bildungsdirektionen, nämlich den/die Bildungsdirektor/in, die Leitung der Präsidiale sowie auch die Leitung des Pädagogischen Dienstes, vor Ort im jeweiligen Bundesland, um einen tieferen Einblick in den aktuellen Stand der Umsetzung der neuen Behördenstruktur sowie auch der Bildungsregionen zu bekommen.
Ziel dieser Besuche, die von November 2019 bis Januar 2020 stattfinden, ist es, den mit der Einrichtung der Bildungsregionen und Neuausrichtung der Schulaufsicht verbundenen Change-Prozess, zukünftige Kommunikations- und Kooperationsstrukturen sowie allgemein erforderliche Personal- und Organisationsentwicklungsmaßnahmen zu diskutieren und diesbezüglich konkrete Vereinbarungen zu treffen.
Umsetzung der neuen Struktur in der Behörde
Mit 1.1.2019 wurden in den Bundesländern Bildungsdirektionen eingerichtet, die die Landesschulräte beziehungsweise den Stadtschulrat für Wien sowie Teilbereiche der „Schulabteilungen“ in den Ämtern der Landesregierungen ersetzen. Mit den Bildungsdirektionen wurde erstmals eine gemeinsame Bund-Länder-Behörde mit österreichweit einheitlicher Struktur und Weisungskette geschaffen. Die Bildungsdirektion stellt außerdem eine neue Verwaltungsbehörde für den gesamten Schulbereich dar, in der die Verwaltungsaufgaben des Bundes (zuständig für Bundesschulen) und der Länder (zuständig für Pflichtschulen) zusammengeführt und gemeinsam unter einer Leitung gesteuert werden. Die Bildungsdirektion nimmt damit österreichweit einheitlich Aufgaben wahr, die bisher verfassungsrechtlich in den Ämtern der Landesregierungen angesiedelt und regional sehr unterschiedlich organisiert waren.
Die Bildungsdirektion wurde in allen neun Bundesländern eingerichtet. Die Geschäftseinteilungen der Organisationen liegen vor. In der ein oder anderen Bildungsdirektion ist die Besetzung von einzelnen Abteilungen beziehungsweise Stabstellen noch nicht vollständig erfolgt, es wird jedoch daran gearbeitet. Die Zusammenarbeit zwischen Bundes- und Landesbediensteten verläuft vielerorts bereits sehr gut, auch hier wird durch gemeinsame Initiativen an einer weiteren Verbesserung gearbeitet. Ebenso in puncto interner Kommunikation, wo in den Bildungsdirektionen unterschiedlichen interne Formaten angedacht werden. Mitarbeiter/innnenschreiben sowie regelmäßige Jour fixes zählen zu beliebten Kommunikationsformen. Grundsätzlich muss festgehalten werden, dass die Behörde in ihrer neuen Form erst seit Beginn 2019 existiert, dafür jedoch in ihrer Organisation bereits recht weit fortgeschritten ist.
Nähere Informationen zu den einzelnen Bildungsdirektionen finden Sie auf den jeweiligen Websites.
Schulartenübergreifende Schulaufsicht
Die bisherigen Besuche zeigten, dass die schulartenübergreifende Schulaufsicht bereits in einem Großteil der Bundesländer erfolgreich umgesetzt wird. In jenen Bundesländern, in denen die Umsetzung noch nicht funktioniert, wurden Vereinbarungen getroffen, wie und bis wann diese erfolgen kann.
Erste Qualifizierungsangebote für Schulqualitätsmanager (SQM), die zuvor nur in einem bestimmten Schultyp tätig waren, wurden vom BMBWF organisiert. Dort wurden einerseits rechtliche Aspekte geschult und geklärt, andererseits ein Austausch zwischen den Schularten ermöglicht, um die Expertise der SQMs in zuvor nicht betreuten Schultypen zu erweitern. Außerdem startet Ende April ein vom BMBWF speziell für SQMs entwickelter Lehrgang, um diese auf ihre Rolle bestmöglichst vorzubereiten. Des Weiteren wird eine Qualifizierung speziell für die Abteilungsleitungen der Bildungsregionen angeboten. Im Juli 2020 wird außerdem der zweite Schulaufsichtskongress mit dem Schwerpunktthema Qualitätsmanagement in St. Johann stattfinden.
Wesentlich ist es, dass der Großteil der Bildungsdirektionen meldet, dass die Erfahrungen der Schulen mit der Schulaufsicht in ihrer neuen Organisation eine sehr positive ist und Schulen ihre direkten Ansprechpartner/innen kennen und nützen.
Dies trifft auch auf die neu installierten FIDS (Fachbereich Inklusion, Diversität und Sonderpädagogik)-Mitarbeiter/innen zu. Diese werden im System als sehr unterstützend wahrgenommen, wenngleich sie auch ihre Rolle noch nicht vollends entfalten konnten.
Von Seiten des BMBWF ist es geplant, diesen bilateralen Austausch zwischen Ministerium und Bildungsdirektion in Form der runden Tische aufrecht zu erhalten und damit die Umsetzung der Bildungsreform 2017 weiterhin zu verfolgen und laufend zu optimieren.