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Das Bildungsnetzwerk BIWI (Bildung & Wirtschaft)
Am 19.12.2019 wurde an der HTL Pinkafeld das Pilot-Bildungsnetzwerk der Bildungsdirektion Burgenland in Form einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit präsentiert.

Vorstellung des Pilot-Bildungsnetzwerks der Bildungsdirektion Burgenland
Es handelt sich dabei um ein regionales, schulartenübergreifendes Netzwerk, das gemeinsam mit der regionalen Wirtschaft die personelle und berufsorientierte Zukunft der Kinder aus der Region in den Fokus einer gemeinsamen Begleitung bringt. Dabei arbeiten alle Schultypen und Vertreter/innen der Wirtschaft und der Unternehmen des Bezirkes Oberwart im Südburgenland auf regionaler Ebene partizipativ im Interesse der Zukunft der Kinder zusammen. Das ist in dieser Form einzigartig im Burgenland.
Das Kind im Mittelpunkt
Das Netzwerk stellt, wie in der Bildungsreform 2017 angedacht, das Kind in der Region ins Zentrum der Überlegungen – das Kind von heute, das 2030 und in den folgenden Jahren in das Berufsleben eintritt. Ziel des Netzwerks ist es, unter Einbindung der regionalen Gegebenheiten zukunftsorientiert darauf zu schauen, was 2030 und darüber hinaus für ein gelingendes Leben im privaten und beruflichen Kontext erforderlich ist. Dazu zählt, dass Bildungs- und Wirtschaftsinteressen nach Schnittmengen suchen, um die jungen Menschen in der jeweiligen Region gemeinsam auf die Zukunft vorzubereiten. Diese Zukunft soll für den Großteil der Heranwachsenden in der Region gegeben sein, der richtige Beruf in der Region erlernt und ausgeübt werden können.
Im Kontext der Schulautonomie
Das Wissen um die regionalen Potenziale in wirtschaftlicher Hinsicht verbindet sich im Netzwerk mit dem Know-how, wie man unter Nutzung der Möglichkeiten der Schulautonomie zukünftig im internationalen und im regionalen Kontext gefragte Kompetenzen für Schülerinnen und Schüler entwickeln kann.Das Bildungsnetzwerk versteht sich als Prototyp eines vom BMBWF initiierten Projektes der in weiterer Folge für andere Regionen im Burgenland und darüber hinaus als „Good Practice“ dienen soll. Das Autonomiepaket im Bildungsreformgesetz 2017 soll dafür Sorge tragen, dass die jeweilige Bildungsbegleitung von den autonomen Schulleitungen an die regionalen Herausforderungen individuell und autonom angepasst werden können.
Individuelle Lösungen für die Region
„Es geht darum, das regionale Netzwerk zu stärken, den Bedarf zu erheben und danach die Maßnahmen auszurichten. Wir haben auf der einen Seite junge Menschen, die sich in der Schule auf ihr Berufsleben, auf die Arbeitswelt vorbereiten. Auf der anderen Seite stehen die Unternehmen und die Wirtschaft, die einen immer größer werdenden Bedarf an Facharbeiterinnen und Facharbeitern haben. Ziel muss es sein, beide Seiten zu befriedigen“, erklärte Landesrätin Mag.a (FH) Daniela Winkler im Rahmen der Pressekonferenz am 19. Dezember 2019. Sie meinte außerdem: „Nur, wenn man etwas gerne macht, dann macht man es auch gut. Wir wollen individuelle Lösungen für jede Region! Ich bin überzeugt davon, dass hier in der Region Oberwart mit diesem Pilotprojekt auf dem Gebiet der Berufsorientierung eine Benchmark gesetzt wird. Globalisierung, Digitalisierung und Urbanisierung zwingen uns zum Umdenken und zu einer Neuorientierung. Daher ist einer der wichtigsten Prozesse die Vernetzung auf allen Ebenen, bereits in der ersten Bildungseinrichtung, dem Kindergarten, als auch die branchenübergreifende Vernetzung wie in diesem Fall zwischen Bildung und Wirtschaft.“
Dem stimmt auch Geschäftsführerin Dr.in Ingrid Puschautz-Meidl von der Industriellenvereinigung Burgenland zu: „Wir müssen es gemeinsam schaffen, den Kindern ihren Weg zu zeigen, den sie einschlagen wollen und sie nach ihren Begabungen in die für sie richtige Richtung ihrer Berufswahl zu lenken. “
Auch im Burgenland wird eine auf die regionalen Gegebenheiten angepasste Bildungsbegleitung künftig Wert gelegt werden müssen. Der Zuwanderung im Nordburgenland steht eine Abwanderung im Südburgenland gegenüber, deshalb werden zur regionalen Berufsfindung im Süden andere Kompetenzen von Nöten sein, als im Seewinkel. Es ist zielführend und nachhaltig, wenn jedes Kind in der Region schulartenübergreifend begleitet wird. Transitionsprozesse zwischen den unterschiedlichen Bildungseinrichtungen gewinnen deshalb für die individuelle Begleitung des einzelnen Kindes immer mehr an Bedeutung. Nur unter Abstimmung und Weitergabe des begabungszentrierten Leistungsvermögens an die nächstfolgende Bildungseinrichtung kann eine stärkende Persönlichkeitsentwicklung stattfinden. Eine gute Leistung ist nur abrufbar, wenn ich in meinen Stärken auch stark sein darf. Den Auszubildenden soll so die bestmögliche Vorbereitung für die Zukunft gegeben werden.
Organisatorisch arbeitet das Bildungsnetzwerk teilweise in fachspezifischen Gruppen, teilweise im Plenum. Für die Moderation, sowie die inhaltliche Zusammenführung zeigt sich zusammen mit dem Netzwerkmanager die Pädagogische Hochschule Burgenland verantwortlich.
Beim ersten Plenarnetzwerktreffen nahmen folgende Schulen teil:
NMS Markt Allhau, BRG Oberschützen, EMS Oberwart, PTS Oberwart, HAK Oberwart, BAfEP Oberwart, HBLA Oberwart, Berufsschule Oberwart, NMS Pinkafeld, HTL Pinkafeld, HLW Pinkafeld und Berufsschule Pinkafeld, ARGE Leiter Schüler- und Bildungsberatung
Teilnehmende Wirtschaftsorganisationen:
Arbeiterkammer Burgenland, Wirtschaftskammer Burgenland, Industriellenvereinigung (IV) Burgenland, AMS Oberwart, Sozialministeriumservice Landesstelle Burgenland, KOST Burgenland, Jugend am Werk Rotenturm – ÜBA, BFI Burgenland – ÜBA und Mobita, die Berater – ÜBA, Mona-Net, BUZ Neutal, Vamos Verein zur Integration – NEBA, Rettet das Kind – NEBA, Boysday